10. Tag
Samstag, 13. Oktober 2002
Amboseli Nationalpark
Um 7.00 Uhr brechen wir zum
Amboseli-Nationalpark auf. Bis wird dort sind, werden wir fast zwei Stunden
auf einer Piste durchgerüttelt, die den Namen Straße nicht
verdient. Leider setzt die Wolkenbildung am Kilimandscharo bereits gegen
8.30 Uhr ein, so dass wir das klassische Fotomotiv "Elefant vor Kibo"
gleich abschreiben können.
Der Amboseli-Nationalpark
ist eine riesige, in ihrem zentralen Bereich fast baumlose Staubschüssel.
Die Einöde wird von einzelnen, wasserreichen Sumpfgebieten, den Swamps,
die von ganzen Elefantenfamilien zur Abkühlung benutzt wird, unterbrochen.
Auch sonst gibt es etliche Tiere zu sehen. Der Anblick von Löwen,
anderen Großkatzen und Nashörnern bleibt uns allerdings versagt.
Über dem trockenen Boden bilden sich schon am Vormittag Luftwirbel,
die markante, hier als "Dust Devils" bekannte Staubfahnen in
die Höhe ziehen.
Nach dem Mittagessen in der
noblen Serena-Lodge besucht gut die Hälfte unserer Gruppe ein Massaidorf,
das sich ganz dem Tourismus verschrieben hat. Der Eintrittspreis von 10
Dollar schließt die Fotografiererlaubnis ein. Ich ziehe es vor,
noch ein wenig im Park herumzufahren. Ein etwas höher gelegener Aussichtspunkt
bietet endlich einmal Gelegenheit auszusteigen und umherzulaufen, was
hier ansonsten verboten ist. Immer häufiger ziehen Dust Devils über
die staubige Ebene, mitunter drei auf einmal. Für mich ist der Amboseli
N.P. kein Ort, der zum Verweilen einlädt. Eine Safariwoche, in der
man immer nur im Auto herumkutschiert wird, würde mich am Ende wohl
genauso unruhig machen, wie ein Strandurlaub, der sich auf das Herumlungern
am Wasser beschränkt. So verläuft der Nachmittag ruhig und ohne
Höhepunkte.
Um 18.00 Uhr sind wir wieder
am Gästehaus und fangen an, unser Gepäck für den Kibo zu
richten. Zu allem Überfluss sind noch Formulare für die Grenzabfertigung
auszufüllen, was die Prozedur am nächsten Tag beschleunigen
soll. Obwohl die Bürokratie also auch hier prächtig gedeiht,
sei immerhin darauf hingewiesen, dass die Formulare, die man auf einem
Flug in die USA in Hand gedrückt bekommt, noch mehr dumme Fragen
enthalten.
